Was ist Selbstfürsorge?

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    Über Selbstfürsorge wird immer mehr geredet.
    In diversen Zeitschriften, den sozialen Medien und Büchern stolpert man über das Thema.
    „Tu dir etwas Gutes“, „Nimm dir Zeit für dich“ sind typische Aussagen.
    Dass es für viele Menschen nicht so einfach ist, sich im Alltag zwischendurch etwas Gutes zu tun oder ein Gefühl von Druck und oft auch ein schlechtes Gewissen beim Lesen solcher Aussagen hochkommen, wird oft übersehen.

     

    Was ist Selbstfürsorge?

    Selbstfürsorge ist ein Baustein für einen gesunden Selbstwert.
    Der Selbstwert baut sich aus verschiedenen Ebenen zusammen.
    Die Bedeutung dahinter: Sich selbst etwas wert zu sein.
    Nicht zu verwechseln mit dem Selbstbewusstsein.
    Das Bewusstsein über sich selbst, wer man ist und was man braucht.
    Ein Gespür dafür zu bekommen, was einem gut tut und was nicht, gehört zum Selbstbewusstsein.
    Was bin ich mir wert?
    Das ist die Frage, die hinter dem Selbstwert steht.
    Für-sich-sorgen steht hinter der Selbstfürsorge.
    Auf sich selbst hören, seinen Bedürfnissen nachgehen und für sich selbst da sein.
    Selbstbewusstsein ist der Gedanke und Selbstfürsorge ist sozusagen die darauffolgende Aktivität. Selbstfürsorge, und somit auch der Selbstwert, rücken oft in den Hintergrund.
    Im Vordergrund stehen dagegen Stress und die Sorge um andere.

    Warum fällt Selbstfürsorge schwer?

    Wer sich gut um sich selbst kümmert, steigert das eigene Wohlbefinden.
    Heutzutage vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine Katastrophennachricht von den Medien übermittelt wird. Überhäuft von schlimmen Nachrichten, rückt der Fokus auf negative Ereignisse.
    Auch wenn die Nachrichten nur nebenbei laufen oder nur ein kurzer Radiobericht im Hintergrund abgespielt wird, bekommt das Gehirn es mit.
    Es wird dauerbeschallt von Umweltkatastrophen, Krieg und weiteren Tragödien.
    Unser Gehirn saugt alles, was rund herum passiert, wie ein Schwamm auf.
    Es wird vollgesogen mit negativen und deprimierenden Infos.
    Fakt ist: je mehr positive Infos das Gehirn bekommt, desto besser geht es einem.
    Positive Gedanken werden aber immer schwieriger, wenn das Gehirn mit negativen Infos gefüttert wird.
    Also ist es umso wichtiger, dass das Gehirn eine Pause bekommt.
    Damit sich der Fokus weg von negativen Ereignissen, hin zu positiven Infos und Gedanken gerichtet wird.
    Und das gelingt mit Selbstfürsorge.

    Auch Menschen die an einem sogenannten Helfer*innensyndrom „leiden“, sich also permanent um andere sorgen und kümmern, fällt Selbstfürsorge oft schwer.
    Dabei ist es gerade dann so wichtig, sich selbst in den Fokus zu rücken, regelmäßig Kraft zu tanken und sich gut um sich selbst zu kümmern.
    Wenn das nicht gelingt, brennt man irgendwann aus.
    Mit ein Grund, weshalb gerade in helfenden Berufen die Burnoutrate so hoch ist.
    Die Akkus werden einfach irgendwann leer.
    Selbstfürsorge ladet die Akkus wieder auf.
    Nur dann kann man sich mit Energie um andere kümmern und dabei gesund bleiben.
    Je weniger der Mensch bei sich ist, desto schwieriger fällt Selbstfürsorge.
    Negative Glaubenssätze können auch der Grund sein, warum Selbstfürsorge für manche Menschen schwer umzusetzen ist.
    Außerdem wird Selbstfürsorge immer wieder mit Egoismus verwechselt.
    Ein gesunder Egoismus ist, wie es auch so schön heißt – gesund.
    Es geht nicht darum, nur sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, Bedürfnisse von anderen zu ignorieren und alles links liegen zu lassen.
    Es geht darum, sich selbst zu kennen, zu schätzen und für sich zu sorgen.
    Damit man sich selbst nicht verliert.

    Arten von Selbstfürsorge

    Menschen, die mit sich selbst gut umgehen, sich ihrer selbst bewusst sind und sich vertrauen, sind Studien zufolge gesünder.
    Vielen Menschen fällt es schwer im stressigen Alltag gut auf sich selbst zu achten und wissen nicht, wo sie anfangen sollen.
    Selbstfürsorge kann auf unterschiedliche Arten praktiziert werden.

    Emotionale Selbstfürsorge:

    Gefühle wahrnehmen, sie zulassen und verarbeiten. Genießen, Zeit für sich nehmen, Lebensfreude.

    Körperliche Selbstfürsorge:

    Bewegung, gesunde Ernährung, auf den Körper hören und eine gute Schlafqualität.

    Mentale Selbstfürsorge:

    Achtsamkeitsübungen, dankbar sein, eine optimistische Lebenseinstellung haben, persönliche Werte kennen und leben.

    Soziale Selbstfürsorge:

    Kontakte pflegen, die eigenen Grenzen kennen und wahrnehmen, Vertrauen in andere.

    Zur Selbstfürsorge gehört auch, zum Arzt zu gehen und sich regelmäßig durchchecken zu lassen.
    Oder auf Schmerzen zu hören und etwas dagegen zu unternehmen.
    Sich zwischendurch Pausen zu nehmen, kurz durchzuatmen, wenn es stressig ist und Aufgaben abzugeben gehören genauso zur Selbstfürsorge.
    Auch die Art und Weise, wie man über sich selbst denkt, macht Selbstfürsorge aus.
    Können sich selbst Fehler verziehen werden?
    Ist man zu anderen genauso streng, wie zu sich selbst?
    Sich Hilfe zu nehmen, wenn man Unterstützung braucht, gehört genauso dazu.

    Wie gelingt Selbstfürsorge?

    Selbstfürsorge ist lernbar.

    Selbstfürsorge soll nicht noch mehr Druck oder ein schlechtes Gewissen in den Alltag bringen.
    Wenn der Tag so durchgetaktet ist und dann zusätzlich noch permanent das schlechte Gewissen im Hinterkopf sitzt, hat es keinen Sinn, sich etwas aufzuzwingen.
    Das ist meistens zum Scheitern verurteilt.
    Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorlieben und reagiert auch unterschiedliche auf empfohlene Entspannungs- und Selbstfürsorgemethoden.
    Was für die eine hilfreich ist, muss nicht unbedingt für die andere auch hilfreich sein.
    Es ist also erstmal wichtig herauszufinden, was einem überhaupt gut tut.
    Ist es eher etwas Ruhiges, wie lesen oder meditieren?
    Etwas Kreatives, wie malen oder basteln?
    Oder ist man eher der Typ Mensch, der Action braucht?
    Wichtig ist den Glauben zu verabschieden, dass es egoistisch ist, wenn für sich selbst gesorgt wird.
    Nächstenliebe und Selbstliebe müssen sich nicht ausschließen.
    Im Gegenteil.
    Man kann sich nur so gut um andere kümmern, wie man sich um sich selbst kümmern kann.
    Sonst wird man irgendwann ausbrennen.

    Sich selbst und seine Bedürfnisse kennenzulernen ist ein erster Schritt.
    Selbstfürsorge kann in kleinen Stufen geübt und immer mehr gesteigert werden.
    Auch wenn es am Anfang nur eine Minute ist, in der man sich bewusst Zeit für sich nimmt, ist schon viel getan.

    Selbstfürsorge hilft, Stress abzubauen, ein gutes Körpergefühl zu bekommen, Beziehungen (zu sich selbst und zu anderen) zu pflegen und Ruhe in den Alltag zu bringen.
    Auch das Selbstvertrauen wird gestärkt.

    Selbstfürsorge steigert das Wohlbefinden, hält gesund und gibt Kraft, um für andere da sein zu können.

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