Hochsensibilität im Job – Herausforderungen und Lösungsideen

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    Menschen, die hochsensibel sind, erleben ihre Umgebung intensiver.
    Geräusche, Gerüche, Stimmungen und andere Innen- und Außenreize werden stärker wahrgenommen – Ich habe hier mehr über Merkmale von Hochsensibilität geschrieben.
    Das bedeutet, dass sie einen höheren Stresspegel haben und vermehrt darauf schauen müssen, dass sie ihr Nervensystem herunterfahren.

    Auf Dauer macht es psychisch und physisch krank, wenn Menschen nicht auf sich aufpassen und sich in Arbeitsbedingungen zwingen, die ihren Bedürfnissen nicht entsprechen.
    Eine der wichtigsten Strategien für hochsensible Menschen ist, ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu akzeptieren.
    Und dann ihre Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass sie gut arbeiten können, ohne auszubrennen.

    Gerade das ist nicht immer so einfach.
    Stress, Druck, hohe Erwartungen an sich selbst, Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten oder Kolleginnen und Kollegen machen das Arbeiten gerade für hochsensible Menschen zu einer Herausforderung.

    Herausforderungen für Hochsensible in der Arbeit

    Reizüberflutung ist eine der größten Herausforderungen für hochsensible Menschen am Arbeitsplatz.
    Durch das intensivere Wahrnehmen ihrer Umgebung, werden Bürolärm, grelles Licht, hektische Aktivitäten und hoher Arbeitsdruck verstärkt aufgenommen.
    Das kann dazu führen, dass hochsensible Personen sich schneller überfordert und gestresst fühlen.
    Diese ständige Reizüberflutung kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.
    Das führt zu einer dauerhaft erhöhten Stressbelastung.

    Hochsensible Menschen verfügen oft über eine hohe emotionale Intelligenz. Sie haben die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Gefühle anderer zu erkennen.
    Umso schwieriger ist es, mit konfliktreichen oder aggressiven Situationen am Arbeitsplatz umzugehen.
    Spannungen unter Kolleginnen und Kollegen oder negative Stimmung werden schwer ausgehalten.

    Ein weiteres Problem für Hochsensible am Arbeitsplatz ist das Setzen von Grenzen.
    Weil man niemanden zur Last fallen will, wird zu gut wie nie Nein gesagt oder um Unterstützung gebeten.
    Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sie zu kommunizieren und auch zu vertreten ist für Hochsensible oft schwer.

    Stress kann für hochsensible Menschen besonders belastend sein, da sie dazu neigen, Reize tiefer und intensiver zu verarbeiten als andere.
    Dadurch können alltägliche Stressfaktoren am Arbeitsplatz, wie zum Beispiel Zeitdruck, unvorhergesehene Änderungen oder zwischenmenschliche Konflikte, für hochsensible Personen besonders herausfordernd sein.
    Das kann auch zu einem erhöhten Risiko für Burnout oder anderen psychischen Belastungen führen.

    Hochsensible Menschen profitieren oft von regelmäßiger Selbstreflexion – nicht zu verwechseln mit dem dauerhaft sich selbst in Frage stellen.
    Indem sie sich bewusst Zeit nehmen über ihre Gefühle, Reaktionen und Bedürfnisse nachzudenken, lernen sie sich selbst besser kennen und wissen, was sie brauchen.
    Auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen oder Supervision ist dafür hilfreich.

    Lösungsideen für dich mit einer hochsensiblen Persönlichkeit

    Rituale als Anker im Alltag. Oft helfen schon kleine Rituale dabei, Ruhe zwischendurch zu finden.

    Fokus auf sich und das, was man gerade tut. Und nicht auf andere.

    Pausen zwischendurch. Falls es schwer fällt, sich an Pausen zu erinnern, hilft der Wecker als Erinnerung.
    Pausen sind wichtig zum Durchatmen und Runterkommen.
    Finde etwas, was dir gut tut – Musik, schreiben, meditieren, bewusst ein Glas Wasser trinken, Bewegung, frische Luft, Atemübungen, nichts tun und Gedanken streifen lassen.
    Pausen müssen nicht lang sein damit sie etwas bringen.
    Es reichen schon 1-2 Minuten, damit sich das Nervensystem erholen kann.

    Abgrenzung ist wichtig. Dazu gehört nicht alle Aufgaben anzunehmen, nicht alles persönlich zu nehmen (auch Kolleginnen oder Kollegen können mal schlechte Laune haben) und die Arbeit nicht mit nachhause zu nehmen. Arbeit bleibt in der Arbeit.

    Gesunde Ernährung hilft dem Organismus mit Stress umzugehen.
    Achte darauf, was du zu dir nimmst. Wir neigen bei Stress dazu, zu Süßigkeiten oder anderen ungesunden Lebensmitteln zu greifen. Sie versetzen den Körper aber auch in eine Stresssituation. Genauso wie Koffein. Wenn der Körper müde ist und so das Signal gibt, eine Pause zu brauchen, braucht er eine Pause.
    Und keine Mittel, um wieder wach zu werden.

    Mach dir deine Stärken bewusst.
    Hochsensible Menschen neigen dazu, sich und ihr Können in Frage zu stellen. Viele leiden, weil sie kein dickes Fell im Job haben. Sie fühlen sich nicht kritikfähig, reagieren emotional und ziehen sich mehr zurück, weil ihnen genau das unangenehm ist.
    Sich seine Stärken bewusst zu machen, vor allem im Hinblick auf seine Arbeit, hilft das Selbstvertrauen zu stärken.
    Welche Vorteile hat die hochsensible Persönlichkeit für die Arbeit?

    Erlaube dir, Fehler zu machen. Fehler zu machen ist ok. Sie gehören zum Leben dazu. Lerne aus ihnen und schließe ab.

    Pass auf dich auf. Das Hirn ist so damit beschäftigt alle Reize zu verarbeiten, dass es gar nicht merkt, wann es zu viel wird. Es muss erst gelernt werden, einen Schritt zurückzutreten, durchzuatmen und einen Überblick zu bekommen.

    Hör auf dich. Im Internet gibt es viele Tipps und Tricks für Hochsensible, die pauschal sagen, was gut tut und was nicht. Jeder Mensch ist individuell – so auch seine Bedürfnisse.
    Für viele ist Ruhe und Nichtstun gut, um die Batterien wieder aufzuladen.
    Es gibt aber genauso hochsensible Menschen, die im Austausch mit anderen wieder in ihre Kraft kommen.
    Am besten ausprobieren, auf Kopf und Körper hören und herausfinden, was einem gut tut.
    Es ist ok, wenn dir das zunächst schwerfällt.
    Es braucht eine Zeit, bis wir uns selbst verstehen. Und wenn du dabei Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei mir.

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