Was ist ein Burnout?

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    Nichts geht nicht mehr. Totale Erschöpfung, vernebelter Kopf, Vergesslichkeit, keine klaren Gedanken sind mehr möglich. Körperliche Schmerzen, Herzrasen, Klingeln im Ohr, einfach nur müde, trotzdem ist schlafen nicht möglich. Man erkennt sich selbst nicht wieder.

    Knapp 50 Prozent der Menschen sind Burnout-gefährdet.
    Ein Burnout entsteht, wenn ein Mensch zu lange beruflich oder privat überfordert ist.
    Auch wenn der Begriff Burnout erst in den letzten Jahren immer mehr Gehör gefunden hat, ist das Thema schon seit den 1970er Jahren präsent – vor allem in helfenden und sozialen Berufen.

    Bis heute hält sich der Irrglaube, dass ein Burnout nur zustande kommt, wenn rund um die Uhr gearbeitet wird.
    Oder nur Personen in bestimmten Berufsgruppen davon betroffen sind.
    Das ist nicht richtig.
    Ein Burnout kann jede*n treffen.
    Ob in einem 40 Stunden Manager*in-Bürojob, als Teilzeitkraft, Hausfrau/-mann, Lehrer*in oder als Studierende*r.

     

    Was ist ein Burnout?

    Bis heute lässt sich keine einheitliche Definition von Burnout finden.
    Im ICD-11 wird seit 2022 beschrieben, dass Burnout im Arbeitskontext ein Gefühl von Energieverlust und Erschöpfung ist, die Leistung reduziert wird und Zynismus, Negativität und Distanziertheit an der Tagesordnung sind.
    Es wird stark kritisiert, dass sich diese Definition von Burnout nur auf den Arbeitsplatz bezieht.
    Fachleute sind sich einig, dass auch jemand ein Burnout bekommen kann, der zum Beispiel ein Familienmitglied pflegt.

    Zu den Symptomen zählen unterschiedliche Beschwerden: anhaltende Müdigkeit, Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme, ungesundes Konsumverhalten, Gewichtsprobleme, Entscheidungsschwierigkeiten, Libidoverlust, Ruhelosigkeit, schnelles Weinen, Schwächegefühl, hohe Reizbarkeit, Wutausbrüche, emotionale und körperliche Erschöpfung, Atembeschwerden, Herzrasen, innere Leere, Antriebs- und Leistungsminderung, Tinnitus, Magen-, Rücken-, Muskel-, Kopf- oder andere Schmerzen.
    Die Symptome können sehr unterschiedlich sein.
    Es wurden schon über 100 Symptome im Zusammenhang mit einem Burnout beschrieben.

    Wer in einem Burnout steckt, befindet sich in einem Zustand, in dem nichts mehr geht – man fühlt sich einfach ausgebrannt.
    Es zieht sich über alle Lebensbereiche.
    Es ist keine Kraft mehr für zwischenmenschliche Beziehungen da.
    Hobbys bereiten keine Freude mehr, jede Aufgabe ist zu viel.
    Der Körper zeigt alle möglichen Symptome, alles ist anstrengend.
    Emotionale Ausbrüche oder komplette Gefühlslosigkeit können sich ausbreiten.

    Bis ein Burnout komplett weg ist, kann es Monate oder sogar Jahre dauern.
    Aus einem Burnout können sich Depressionen oder Angststörungen entwickeln. Körperlich kann ein Burnout zu dauerhaften oder langanhaltenden Einschränkungen, wie Herz-Kreislaufstörungen, führen.

    Die meisten Menschen bekommen leider erst viel zu spät mit, was los ist.
    Deswegen ist es so wichtig, erste Anzeichen ernst zu nehmen und gut auf sich zu achten.

     

    Wie kommt es zu einem Burnout?

    Ein Burnout wird meistens nicht durch eine bestimmte Sache ausgelöst.
    Es ist die Summe von mehreren Stressoren, privat und / oder beruflich.
    Mobbing, fehlende Wertschätzung, geringe Bezahlung, Über- oder Unterforderung und schlecht auszuhaltende Rahmenbedingungen sind Arbeitsplatzfaktoren, die ein Burnout begünstigen.

    Wenn jemand zu lange anhaltendem Stress ausgesetzt ist, können psychischen und physischen Symptome die Folge sein.
    Dabei kommt es immer auf das individuelle Stresserleben an.
    Manche Menschen können gut mit Stress umgehen und brauchen Stress sogar als Antrieb.
    Andere zerbrechen an anhaltendem Stress.
    Es kann auch sein, dass jemand jahrelang gut mit Stress umgehen konnte und plötzlich geht es nicht mehr.
    Ein Wochenende im Spa reichen dann nicht mehr aus, um die Akkus wieder aufzuladen.
    Der Körper und die Psyche können sich nicht mehr erholen, bis es irgendwann zu viel wird.

    Wenn jemand sehr harmoniebedürftig oder perfektionistisch veranlagt ist, sich selbst als wenig wertvoll oder kompetent sieht, ist – laut Studien – eher gefährdet an einem Burnout zu erkranken.
    Ständige Erreichbarkeit, Zeitdruck, hohe Verantwortung oder zu hohe Erwartungen, schlechtes Arbeitsklima oder Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes spielen für den Auslöser eines Burnouts eine Rolle.
    Wenn zu einer stressigen Arbeit noch Stress im Privatleben dazukommt, also weder privat noch beruflich Erholung möglich ist, kann sich ein Burnout entwickeln.

     

    Was ist Burnoutprävention?

    Wer sich über einen längeren Zeitraum gestresst fühlt, schlecht schläft, sich schwer tut zur Ruhe zu kommen oder andere Veränderungen bemerkt, sollte nicht zögern sich Hilfe zu suchen.

    Bei einer Burnoutprävention geht es zunächst darum herauszufinden, was Stress auslöst.
    Sind es private oder berufliche Themen, ist es etwas Akutes oder ist schon länger ein Thema da, das ein Burnout begünstigt.
    Um Entspannung zulassen zu können, muss erstmal Raum dafür geschaffen werden.

    Was bedeutet Entspannung für den jeweiligen Menschen überhaupt?
    Was entspannend wirkt, ist individuell.
    Lernen, mit Stress umzugehen, ist Teil einer Burnoutprävention.
    Dazu gehört, das, was als stressig empfunden wird zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.
    Dadurch lernt man auch sich selbst und seine Grenzen besser kennen.
    Kann ich in dem Moment mit der Aufgabe, den Anforderung, dem Stress umgehen?
    Brauche ich eine Pause?
    Wie reagiert der Körper gerade?
    Die Signale des Körpers geben wichtige Hinweise, wann es zu viel wird.
    Es muss nicht alles auf einmal erledigt werden – Prioritäten setzen kann gelernt werden.

    Auch die oft zu hohen Ansprüche an sich selbst können zu einer hohen Stressbelastung fühlen.
    Ansprüche von außen (Kolleg*innen, Chefs, Partner*in, Familie, Freundeskreis) und die eigenen Ansprüche herauszufinden und sie wohlwollend hinunterzuschrauben, können auch Teil einer Burnoutprävention sein.

    Genauso wie die Optimierung des (Arbeits-)Alltags, Abgrenzung, Nein-sagen lernen und vor allem sich selbst und seine Kompetenzen (wieder) schätzen zu lernen.
    Ein gutes Selbstwertgefühl und eine starke Resilienz sind die besten Helfer, um mit Stress umzugehen und so einem Burnout präventiv entgegenzuwirken.

    Ein weiteres Ziel der Burnoutprävention ist die Umsetzung einer gesunden Lebensweise.
    Leider neigen Menschen gerade in stressigen Zeiten ungesundem Essen, zu viel Koffein, Alkohol und wenig Schlaf.
    Gesunde Ernährung, Bewegung und erholsamer Schlaf sind wichtig für ein gesundes Körpergefühl.
    Das trägt wiederum dazu bei, sich wohl zu fühlen, gesund zu bleiben und stärkt das Selbstbewusstsein.
    Zu einer Burnoutprävention gehört auch, sich selbst, den Alltag und das Arbeitsfeld regelmäßig zu reflektieren.

     

    Warum ist Burnoutprävention wichtig?

    Die Zahl der Burnout Betroffenen steigt an.
    Unsere Gesellschaft verlangt immer mehr zu funktionieren, uns wird ständig suggeriert, dass wir ersetzbar sind, Druck und Stress werden immer mehr.
    Wenn jemand in einem Burnout, oder in einer Vorstufe, steckt, ist es nicht einfach mit „entspann dich mal“ getan.
    Es kann viel Zeit und Geduld brauchen, um herauszufinden, was man braucht, um mit Stress umzugehen und Entspannung wieder zulassen zu können.

    Ein Burnout kann neben der Arbeit nicht behandelt werden.
    Absolute Ruhe ist notwendig, um sich erholen zu können.
    Umso wichtiger ist, frühzeitig etwas gegen die ersten Anzeichen von Überlastung etwas zu unternehmen, damit es gar nicht erst so weit kommt.

    Ein Burnout ist nicht plötzlich da, es entwickelt sich.
    Erste Anzeichen sind anhaltende Erschöpfung (die Schlafqualität leidet), Reizbarkeit und Isolation (Hobbys und Privatleben werden vernachlässigt).

    Burnoutanzeichen breiten sich wie eine graue Wolke über die einzelnen Lebensbereiche aus.
    Die Symptome werden immer mehr, immer heftiger und verschwinden nicht einfach von allein.
    Bis sich irgendwann ein vollständiges Burnout entwickelt hat.
    Gut gemeinte Ratschläge oder Tipps können von Betroffenen nicht angenommen werden.
    Sie können das Burnout sogar nicht verschlimmern.
    Wer sich über einen längeren Zeitraum nicht gut fühlt, vielleicht sogar schon ahnt, dass sich ein Burnout ankündigt, sollte sich professionelle Unterstützung suchen.

    Damit es gar nicht erst so weit kommt, kann jede*r präventiv etwas tun.
    In der Burnoutprävention geht es darum, sich selbst besser kennen zu lernen, Nein-sagen und Aufgaben abgeben zu lernen, mit Stress umgehen zu lernen, zu wissen, was einem gut tut und was nicht sind.
    In der Burnoutprävention werden effektive Maßnahmen gelernt, die in herausfordernden Zeiten unterstützen.

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